Vereinsausflug 2025

Unterwegs mit „Beate Grimmer Reisen…“

So ein Dorfverein lebt schon ein bisschen auch von den Routinen…Osterwanderung, Putzaktion, Maibaumstellen, Familiensportfest, Junikonzerte, Kunstausstellungen, Dorffest, Kulturnachmittag, Adventsaktionen..
aber da war noch was…genau! Der Vereinsausflug.

Doch was kann man unternehmen? Beate nahm das Zepter für die 2025 Edition in die Hand und verkündete am 08. März 2025 wo die Reise Mitte Mai hingeht.

Busfahrer Jens kam tatsächlich pünktlich nach Quohren und beförderte die 50 Unternehmungslustigen mit guter Laune zum Bahnhof Lohsdorf.

Mit unheimlicher Liebe zum Detail gestalteten die Mitglieder des im Jahre 1995 im Wirtshaus zum Stillen Fritz in Waltersdorf (sächs. Schweiz) gegründeten
Schwarzbachbahnvereins einen wunderbaren Vormittag für den Quohrener Dorfverein.

So wurde stilecht im Schaffneroutfit erklärt, dass die neben dem seit 2000 originalgetreu wieder aufgebautem Bahnhof stehende Diesellok V10C19913 alle Passagiere gleich auf einem kleinen Abschnitt der von Mai 1897 bis Mai 1951 verkehrenden einzigen Schmalspurbahn der Sächsischen Schweiz von Goßdorf-Kohlmühle nach Hohnstein befördern wird.

Insbesondere bei den Kindern aber auch so manchem Erwachsenen leuchteten die Augen, als die ausgeteilten Fahrkarten nach Platzeinnahme im Personenwagon tatsächlich abgeknipst und damit entwertet wurden. Vorbei an winkenden Passanten, über mehrere kleine Brücken und durch Kuhweiden kam echter Eisenbahnenthusiasmus auf. Viel zu schnell war das Ende des Streckenabschnitts erreicht, der vor der neuen Herausforderung in Form einer weiteren Brücke endete.

Was der Verein, dessen Mitglieder, Partner und Förderer seit Ende 1994 geschafft haben, ist wirklich enorm. Aus „man müsste doch“ konnten 55 Jahre nach Betriebseinstellung und Totalrückbau die ersten Dampflokfahrten 2006 auf den ersten 40 Meter langen neuen Gleisen mit Lok IVk 99 590 der Preßnitztalbahn durchgeführt werden.

Der Schwarzbachbahn e.V. hat sich die Wiederinbetriebnahme eines Teilabschnittes der 1951 zurückgebauten Schmalspurbahn Kohlmühle – Hohnstein (KH-Linie) zum Ziel gesetzt. Ausgehend vom bereits wieder aufgebauten Bahnhof Lohsdorf wird vordringlich der Wiederaufbau talwärts nach Goßdorf-Kohlmühle angestrebt.

Neben dem Gleisbau steht auch die Erhaltung und Rekonstruktion historischer Schmalspurfahrzeuge auf dem Programm. Der Verein ist im Besitz mehrerer eigener Fahrzeuge und Wagenkäsen.

Regelmäßig werden Feste auf dem Vereinsgelände veranstaltet, eigenes Bier und Tassen verkauft. Zur Tradition geworden sind die
jährlichen Bahnofsfeste, die Himmelfahrtsveranstaltungen oder der Saisonabschluß in Kohlmühle.

https://www.schwarzbachbahn.de (externer Link)

Dass Engagement spürt man und so stand für uns Reisende ein beheiztes Zelt mit herausragendem Grillbuffett zur Mittagszeit bereit, nachdem jede Frage geduldig beantwortet wurde.

Alle waren sich einig, als wir gestärkt wieder in den Bus stiegen – die Jungs und Mädels haben sich sehr viel Mühe gegeben – vielen Dank!!

Nach weiterer Busfahrt ging die Reisetruppe zum aktiven Teil über und wanderte vom Parkplatz Buchenparkhalle in Hinterhermsdorf Richtung Obere Schleuse. Zum Glück für Eltern und Kids – ging’s fast nur bergab 😉

Die obligatorische Husche von oben kam kurz vor Erreichen der Bootsstation und verdarb niemandem die Laune. In 2 Kähnen nahmen alle Platz und lauschten den Tschechischen „Gondolieri“ der Kirnitzschklamm. Eine Bootsfahrt in der wildromantischen Landschaft zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Sächsischen Schweiz. Fast lautlos gleiten die Boote durch das Wasser des Grenzflüsschens Kirnitzsch, welche im tschechischen Krasna Lipa (Schönlinde) entspringt und nach 38 km in Bad Schandau in die Elbe mündet. Sie bildet auf ca. 10 km die seit 1451 bestehende Grenze zwischen Tschechien und Deutschland. Täglich von Ostern bis Oktober können hier Wandersleute zwischen 09:30 – 16:00 die müden Glieder ruhen lassen und die Umgebung genießen.

Ein kleines Trinkgeld zum Ticket nach dem Ausstieg später, entschied sich der Verein zur Spaltung – „Abenteuerweg“ oder lieber doch ausgetretenen Pfaden folgen? Für die Kids war der Fall klar und so erklommen sie auf dem Weg nach oben die Felsspalte „Hermannseck“ mit nur knapp 50cm Breite und rund 20 Metern Länge. Nach den eisernen Trittstufen wurden alle mit einer schönen Aussicht belohnt und die Pfade führten beide Vereinstruppenteile wieder zusammen.

Auf dem weiteren Weg konnte Jäger Steffen wieder einmal das Wissen der kleinen und größeren „Kinder“ rund um Baumarten testen – doch Hinweise auf das bereits mit Ehrfurcht erwartete Familiensportfestquiz gab Steffen nicht preis. Einen Versuch war´s trotzdem wert.

Die letzten Meter wurden dann doch recht langatmig und die Erwachsenen bestachen die kleineren Wandersleute mit allerhand Zuspruch, Trinkpausen und Süßkram. Wie willkommen und ausgeklügelt geplant von Beate kam dann zum Schluss die Gaststätte Buchenparkhalle, die mit Eis, Kuchen, Kaffee und kühlem Bier fürs gemeinsame Revue passieren lassen, aufwartete.

Auf dem Rückweg ging ein Wolkenbruch nach dem nächsten nieder und einmal mehr bestätigte sich, wieviel Glück die Quohrener wieder hatten. Es ist also wie immer – wenn Engel reisen 😉

Carolin Kühn, Quohrenerin seit 2017 und Mitglied des Quohrener Leben e.V.